Was Tornesch fehlt: Aufenthaltsqualität, ein Ort, wo man sich trifft und gerne etwas länger als geplant verweilt. Schenefeld geht es genauso und will das ändern. Wie das geht, hat Christiane Küchenhof, Bürgermeisterin von Schenefeld, in unserer Online-Veranstaltung erzählt.
Die Zeitschrift Capital gehört nicht zu meinem festen Lese-Kanon. Die Mai-Ausgabe hingegen habe ich gelesen, denn sie beschäftigt sich in ihrem „Immobilienkompass Mai 2021“ auch mit Tornesch. „Die Kleinstadt bietet Kapitalanlegern attraktivere Konditionen als HH“, ist dort zu lesen. Das heißt: Der Bauboom, von dem wir in Tornesch denken, dass wir mittendrin stecken, hat womöglich gerade erst begonnen.
Umso wichtiger ist ein attraktives Zentrum mit Lebens- und Aufenthaltsqualität für unsere Stadt.
Mitmachen lohnt sich
Das zu planen hat sich Tornesch auf den Weg gemacht und möglichst viele Bürgerinnen und Bürger sollen mitmachen. Wie motivierend und inspirierend das ist, davon hat die Bürgermeisterin von Schenefeld, Christiane Küchenhof, in unserer Online-Veranstaltung mit Neu- und Alt-Torneschern, Mitgliedern der im Rat vertretenen Parteien und Rathaus erzählt.
Für die zukünftigen Jahrzehnte planen
Die Stadt Schenefeld steckt in einer mit Tornesch vergleichbaren Situation: von einer Verkehrsader zerschnitten, im Hamburger „Speckgürtel“ gelegen hat auch sie kein richtiges Zentrum.
In vielen Veranstaltungen mit Bürgerinnen und Bürgern, mit Gewerbetreibenden, mit Grundstücksbesitzern, einem Jugendworkshop etc., immer wieder unterstützt von Moderatoren, hat die Stadt ihre Ziele entwickelt.
Dazu gehört – wie in Tornesch notwendig – nicht nur ein vielfältiges Wohnangebot, sondern vor allem ein Zentrum mit Aufenthaltsqualität. Am Ende stand ein Entwurf, der im Rathaus zu besichtigen ist (Foto).
Zugehörigkeitsgefühl stärken
„Wichtig ist, dass man sich am Ende einig ist“, sagt Küchenhof. Die Bürgerbeteiligung könne dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Von einer Neu-Tornescherin kam zudem der Hinweis: „Mit gestalten stärkt das Zugehörigkeitsgefühl.“
Angesichts der vielen neuen Einwohner und Einwohnerinnen, die wir in Tornesch haben und noch haben werden, ist das ein wichtiger Hinweis. Der dänische Stadtplaner Jan Gehl hat mit seinem Buch „Städte für Menschen“ gezeigt, wohin die Reise geht: „Eine attraktive Stadt ist wie eine gute Party. Die Leute bleiben länger als geplant.“
Titelbild: David McBee von Pexels
SPD-Ratsfrau in Tornesch, Mitglied im Umwelt-, Bau- und Planungsausschuss, Journalistin und Buchautorin. 2019 erschien von ihr: Der Boden. Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel. Sie betreibt den Naturgarten-Blog https://meinekleinewieseblog.wordpress.com