Das Auto – das goldene Kalb

Jetzt ist es offiziell: Der Kreis Pinneberg ist vor dem Protest einer Handvoll Anwohner*innen und Gewerbetreibender in der Esinger Straße eingeknickt und hat die Anordnung des Fahrrad-Schutzstreifens entlang der L107 wieder aufgehoben. Der Kreis stärkt damit eine rückwärtsgewandte Verkehrspolitik, die das Auto über alle anderen Interessen stellt.

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Verkehrsministerium sieht keine Dringlichkeit für Sanierung des Radwegs an der L 107

Zum Thema Sanierung der Radwege entlang der L 107 in Richtung Prisdorf hat die SPD-Landtagsabgeordnete Beate Raudies nun Antwort auf ihre Anfrage an FDP-Verkehrsminister Bernd Buchholz erhalten. Die Elmshorner Politikerin hatte sich erkundigt, wann die marode Radstrecke repariert werden solle.

Das Ergebnis ist ernüchternd. „Ich bin schockiert“, sagt Beate Raudies aufgebracht. Denn angeblich würde der Radweg wöchentlich durch Streckenkontrollen abgefahren und kontrolliert. Die gröbsten Schäden würden vom Straßenunterhaltungsdienst des Landesbetriebs Verkehr sichergestellt, heißt es in dem Schreiben. Im Übrigen sei vorgesehen, die Landesstraßen bis 2030 in einen guten Zustand zu versetzen – nach einer Prioritätenliste werde abgearbeitet.

Dass es sich bei beiden Strecken um Schulwege handele, sei dem Verkehrsministerium bewusst. Die Funktion des Radwegs als Schulweg würde jedoch nicht zu einer anderen Bewertung der Dringlichkeit führen. „Die Radwege sind in einem katastrophalen Zustand. Ich habe entsprechende Zuschriften erhalten. Die Strecken sind gefährlich und meines Erachtens im Dunkeln oder bei schwierigen Wetterverhältnissen von Kindern und Senioren gar nicht mehr gefahrlos befahrbar. Es muss sofort etwas unternommen werden – nicht irgendwann nach Prioritätenliste. Hier könnte jeden Tag ein schlimmes Unglück passieren“, betont Beate Raudies.

Offenbar nehme man im Verkehrsministerium die Verkehrswende und die veränderten Mobilitätsgewohnheiten der Bürger*innen nicht richtig wahr. „Wenn man die Verkehrswende wirklich unterstützt, dann ist auch Geld für schnelle und vernünftige Maßnahmen da. Die Radwege in meinem Wahlkreis und anderswo müssen zu jeder Zeit gefahrlos und gut befahrbar sein. Nicht überwiegend, nicht halbwegs und nicht erst spätestens 2030.“

Die Elmshorner Abgeordnete wird nicht nachlassen und erneut im Verkehrsministerium nachfassen.

Diese Forderungen unterstützt die SPD Tornesch. Auch jetzt, wo die Benutzungspflicht entlang der L 107 zwischen Tornesch und Prisdorf aufgehoben wurde, werden Fußgänger*innen und Radfahrer*innen den Gehweg weiterhin nutzen. Unter ihnen vor allem Kinder und Senioren, die besonderem Schutz bedürfen.

Sie verhindern die Modernisierung des Straßenverkehrs!

Es gilt den Klimawandel zu verlangsamen und eine Verkehrswende einzuleiten. Diese Verantwortung wird von den Vertretern der CDU mit den Worten „Wir können im kleinen Tornesch ohnehin nichts dazu beitragen und man muss ja auch noch irgendwo Auto fahren können“ weg gewischt. Die CDU beschloss mit Ihrer Stimmenmehrheit, dass die Tornescher Verwaltung auf den Kreis Pinneberg einwirken soll, den von der Verkehrsbehörde angeordneten Fahrradschutzstreifen zu verhindern.

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Landesstraße 107: Mehr Platz für’s Rad

Anfang dieses Monats hat der Kreis Pinneberg als zuständige Straßenverkehrsbehörde für die Stadt Tornesch und das Amt Pinnau die Radwegebenutzungspflicht entlang der L 107 aufgehoben. Dies gilt für den gesamten etwa fünf Kilometer langen Abschnitt zwischen der Kreuzung Ahrenloher Straße / Esinger Straße in Tornesch und der Straße Peiner Hag in Prisdorf.

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