Johannes-Schwennesen-Schule

CDU Tornesch – Die Grundschulverhinderer

In den Lokalnachrichten vom 02.08. beschreibt die CDU Tornesch die Fehler, die in den letzten Jahren bei der Schaffung von qualitativ hochwertigen und der Zeit angepassten Schulkapazitäten gemacht wurden. Wie versäumt wurde, die Kapazitäten für die stetig steigende Anzahl an Schülerinnen und Schülern in Tornesch zu schaffen. Die Schuld hierfür sieht die CDU bei den drei anderen Parteien. Tatsache ist aber: Die CDU ist die stärkste Fraktion in Tornesch, in dieser Partei sitzen die Grundschulverhinderer.

Zugegeben, ich bin erst seit Anfang 2020 in der Tornescher Kommunalpolitk aktiv, aber seitdem bewunderte ich, wie von der CDU Tornesch hartnäckig angezweifelt wird, dass es in Tornesch überhaupt zu einem Engpass bei den Grundschulplätzen, speziell an der Johannes-Schwennesen-Schule, kommen wird.

Stets wurde gegen die Vorschläge und Pläne der anderen Fraktionen argumentiert, dass eine langfristige Schaffung von zusätzlichen Plätzen nicht notwendig sei, man müsse ja nur den Peak bis 2025 überbrücken und danach würde sich alles einpendeln. Übrigens hörte ich in diesem Kontext erstmals durch Vertreter (das Gendern kann man sich an dieser Stelle sparen) der CDU von Containerklassen, egal ob an der Johannes-Schwennesen-Schule oder der Fritz-Reuter-Schule.

Erst mit der Vorlage eines neuen Gutachtens durch die Verwaltung, welches deutlich beschreibt, wie dringend in Tornesch Grundschulplätze geschaffen werden müssen, wurde auch der CDU Tornesch klar, was allen anderen Fraktionen schon längst klar war. Denn wenn man mal ehrlich ist, reicht ein Blick auf die Bauaktivitäten der letzten Jahre in Tornesch um festzustellen, dass es uns kurz-, mittel- und langfristig sowohl an Grundschulplätzen als auch an Kitaplätzen mangeln wird.

Aber die CDU-Tornesch ist lernfähig und hat ihre Meinung korrigiert, Chapeau, kein einfacher, aber ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Damit scheint nun auch die größte Fraktion der Tornescher Ratsversammlung überzeugt, Tornesch braucht mehr Grundschulplätze.

Aber wie?

Baut man lieber die Fritz-Reuter-Schule zu einer der größten Grundschulen in Schleswig-Holstein aus und lässt die Johannes-Schwennesen-Schule zum Auslaufmodell werden?

Baut man die Johannes-Schwennesen-Schule aus, möglichst mit gleich vielen Plätzen wie die Fritz-Reuter-Schule?

Baut man eine neue und moderne Schule, die auch für die kommenden Jahrzehnte einen zeitgemäßen Unterricht zulässt?

Alles drei sind Meinungen, die man meines Erachtens gut vertreten kann. Allerdings gehört zur Wahrheit dazu, dass wir eben nicht auf der „Grünen Wiese“ eine Stadt planen und perfekte Voraussetzungen für eine Schulplanung vorfinden, sondern dass wir in einer gewachsenen Stadt agieren müssen.

Auch wenn man der Meinung ist, dass man in den denkmalgeschützten Räumlichkeiten der Johannes-Schwennesen-Schule noch zeitgemäßen Unterricht gestalten kann und es sich daher anbietet, umliegende Grundstücke einzubinden und hier zusätzliche Räumlichkeiten zu schaffen, so muss man feststellen, dass es diese Grundstücke schlicht nicht gibt, zumindest nicht unmittelbar angrenzend. Alle angrenzenden Grundstücke sind bebaut und nach unserem Kenntnisstand stehen sie auch nicht zum Verkauf, aber hier scheint die CDU Tornesch besser informiert als wir. Wobei auch die Bürgermeisterin dies in einer der letzten Sitzungen feststellen musste, denn auch der Verwaltung scheint nicht bekannt, dass eines der Nachbargrundstücke kurzfristig für einen Erweiterungsbau zur Verfügung steht. Aber konkreter wurde es seitens der CDU Tornesch leider nicht.

Bleiben also zwei Alternativen. Die Ertüchtigung der Fritz-Reuter-Schule stand zwischenzeitlich ebenfalls zur Diskussion. Hier ist die politische Mehrheit in Tornesch klar, es soll zwei möglichst gleich große Grundschulen in Tornesch geben, damit die Wege für alle Eltern und vor allem für die Schülerinnen und Schüler überschaubar bleiben und es nicht zu einem -noch größeren- Verkehrschaos an der Fritz-Reuter-Schule kommt.

Dies ist nur eine kurze Beschreibung, warum die SPD Tornesch der Meinung ist, dass ein Schulneubau die beste Lösung ist. Ist diese Entscheidung unumstritten, ist der Standort perfekt? Nein, natürlich nicht, denn perfekte Entscheidungen gibt es nicht, erst recht nicht, wenn man in bestehende Strukturen eingreifen muss. Und dennoch musste die Entscheidungen nach vielen notwendigen Diskussionen getroffen werden und es ist zu hoffen, dass auch die CDU Tornesch irgendwann zu dieser Erkenntnis gelangt und das Projekt nicht weiter torpediert, öffentlich schlecht macht und im schlimmsten Fall für eine weitere Verzögerung sorgt. Aber wie sagt man so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt und ich hoffe auf die oben beschriebenen Fähigkeiten der Vertreterinnen und Vertreter der Tornescher CDU.

Aus meiner Sicht haben die FDP, die Grünen und die SPD in Tornesch, ach was soll‘s, nennen wir sie „die Tornescher Ampel“, eine verantwortungsvolle Entscheidung getroffen und dies nicht leichtfertig, sondern nach langen, intensiven Diskussionen und Beratungen, welche stets mit Blick auf die Bedürfnisse der kommenden Generationen an Grundschülerinnen und Grundschülern in Tornesch geführt wurden.